Eigenheimerverband fordert: Energiewende ja, aber nicht auf dem Rücken der Eigenheimbesitzer

Wolfgang Kuhn, Präsident des Eigenheimerverbandes Deutschland e.V. bittet die Politik, beim Klimapaket die Haus- und Wohnungseigentümer nicht zu überfordern:

„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir die Bevölkerung mitnehmen. Unpraktikable Gesetze, über die Köpfe der Betroffenen hinweg, ersticken das Engagement der Haus- und Wohnungsbesitzer. Beim Klimaschutz sind die Eigenheimbesitzer in den vergangenen Jahrzehnten mit Feuereifer vorangegangen. Die zahlreichen Initiativen des Eigenheimerverbandes in dieser Richtung stoßen bei unseren Mitgliedern auf große Resonanz. Egal ob es darum geht, Abgase beim Heizen einzusparen oder Solaranlagen auf dem Hausdach zu installieren, unsere Eigenheimbesitzer engagieren sich, weil sie ihren Kindern und Enkeln nicht nur ein zu Hause, sondern auch eine intakte Umwelt erhalten möchten. Bereits jetzt ist die Bereitschaft sehr groß, auf erneuerbare Energien umzusteigen und bei Neubauten von Ein- oder Zweifamilienhäusern haben Pelletheizungen oder Wärmepumpen die Ölheizungen beinahe völlig verdrängt.“

Den engen Zeitplan beim Verbot von Ölheizungen hält Kuhn in der Praxis für nicht umsetzbar. Kuhn fragt: „Wie soll es denn in der Praxis funktionieren, ab 2026 keine Ölheizung zu installieren, wenn 30 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser überhaupt keinen Gasanschluss von den kommunalen Versorgern zur Verfügung gestellt bekommen? Gerade in strukturschwachen Gegenden gibt es weder einen Gasanschluss, noch Fernwärme als Alternative.“ Der Eigenheimerverband befürchtet, dass die ohnehin schon problematische Abwanderung aus strukturschwachen Gebieten durch derartige, nicht zu Ende gedachte Entscheidungen, weiter befeuert wird.

Statt den Schwarzen Peter den Haus- und Wohnungseigentümern zuzuschieben, müsse die öffentliche Hand ihrer Verpflichtung zur öffentlichen Daseinsvorsorge nachkommen, fordert Kuhn: „Der Ausbau der Infrastruktur für Gas durch die kommunalen Versorgungsbetriebe muss dringend vorangetrieben werden.“