128. Mitgliederversammlung des Eigenheimerverbandes Deutschland e.V. in Berlin

Eigenheimer sehen auch aufgrund der Flüchtlingssituation mehr denn ja Handlungsbedarf beim Wohnungsbau

München, 17.11.2015 Die derzeitige Situation in Deutschland zeigt deutlich, dass neuer Wohnraum in Deutschland schnell benötigt wird. Nicht nur die Flüchtlingssituation führt den Notstand vor Augen, bereits seit Jahren hinkt der Neubau von Wohnungen dem Wohnungsbedarf hinterher. Selbst in der Politik ist das Credo „Bauen, Bauen und nochmals Bauen“ angekommen und so werden täglich neue Maßnahmen aufgezeigt, die das Bauen und Sanieren attraktiv und reizvoll machen sollen.

Aktuelle Themen sowie die Neuwahlen des Präsidiums waren zentraler Mit­tel­punkt der 128. Mitgliederversammlung des Eigenheimerverbandes Deutschland e.V. (EHVD), die am 15. / 16. Oktober 2015 in Berlin statt­ge­fun­den hat und von Präsident Heinrich Rösl geleitet wurde.

Bereits beim vorausgegangenen Festakt zum 60-jährigen Bestehen des Verbandes war der dringende Handlungsbedarf beim Wohnungsbau herausragendes Thema der Festredner.  Unisono machten sie deutlich, dass der massive Zustrom von Flüchtlingen und deren Familien, von denen ein Großteil im Land bleiben wird, das Thema Wohnungsnotstand verstärkt. Der Eigenheimerverband Deutschland vertritt die Auffassung, dass nur eine bessere, staatliche Förderung des Wohnungsbaus die Wohnungsmisere in Deutsch­land lösen wird. Der Verband unterstützt daher die Überlegungen der Bundesregierung, die degressive Abschreibung auf Gebäude (AfA) wieder einzuführen. Danach sollen in Städten mit Mietpreisbremse Bauherren diesen Steuervorteil, ggf. befristet bis 2019, bekommen. Ziel sei eine dringend notwendige Ankurbelung des Wohnungsbaus. „Das ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings findet Wohnungspolitik auf Bundesebene derzeit kaum statt. Das im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen ist eine Alibiveranstaltung“, so Präsident Heinrich Rösl. Der EHVD wird weiterhin alles daran setzen, Wohnungsbau zu forcieren, um so die Herausforderungen der Zukunft tragen zu können. „Denn“, so Rösl weiter „Zwangseinweisungen von Flüchtlingen sind derzeit nicht geplant. Es ist jedoch Vorsicht geboten, sollte sich die Situation der Flüchtlinge weiter gravierend verschlechtern.“ Eine Maßnahme, um mit der Politik ins Gespräch zu kommen und Ideen auszutauschen, ist ein par­la­men­ta­ri­sches Frühstück Anfang 2016, zu dem der EHVD Parlamentarier einladen und mit ihnen Vorschläge diskutieren will.


Förderung einbruchhemmender Maßnahmen

Einbrüche in Eigenheimen sind – vor allem im Herbst und Winter – an der Tagesordnung und nehmen seit Jahren stetig zu. Bereits seit geraumer Zeit wird in der Regierung deshalb darüber diskutiert, dass eine Förderung ein­bruch­hem­men­der Maßnahmen, wie zum Beispiel Alarmanlagen, angeboten wird. Das Ergebnis ob  und wie hoch die Förderung sein wird, ist in den nächsten Monaten von der Bundesregierung zu erwarten.


Intelligente Stromzähler

Intelligente Stromzähler gelten als wichtiger Baustein der Energiewende. Nun will Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) die überfällige Digi­ta­li­sie­rung angehen. In seinem Haus arbeiten die Beamten an einem Ge­setz­es­vor­schlag zur flächendeckenden Einführung intelligenter Stromzähler und Messsysteme. Die EU will, dass 80 Prozent der Verbraucher bis 2022 damit ausgestattet sind.  Die Industrie steht schon in den Startlöchern. Bei 40 Millionen Haushalten und unzähligen Firmen winkt ein Milliardenmarkt, obwohl die Einführung schrittweise und frühestens 2017 mit Groß­ver­brau­chern aus der Wirtschaft (über 20.000 Kilowattstunden pro Jahr) beginnen soll. Private Stromkunden sollen erst deutlich später mit den Geräten ausgerüstet werden.


Familiengerechtes Bauen

Das Thema Bauen beschäftigt die Nation derzeit auf vielfältige Weise: der demographische Wandel ist offensichtlich und macht sich bei Neubauten oder Sanierungen von Altbauten bemerkbar. Häufig wird dabei der Begriff „altersgerechtes Bauen“ verwendet, was allerdings „zu kurz gesprungen“ ist. Der EHVD macht sich seit langer Zeit für den Begriff „familiengerechtes Bauen“ stark, da neben Senioren auch andere Personengruppen von ebenerdigen Eingängen, schwellenlosen Duschen oder breiten Türen profitieren.


Bestellung einer neuen Geschäftsführerin und eines neuen Revisors

Der langjährige Geschäftsführer des EHVD Friedrich Richler stand für eine weitere Amtszeit leider nicht mehr zur Verfügung und so wurde Beatrice Wächter, Pressesprecherin des Eigenheimerverbandes Bayern e.V., zur neuen Geschäftsführerin während der Sitzung einstimmig bestellt. Präsident Hein­rich Rösl dankte dem ausscheidenden Geschäftsführer für seine langjährige Tätigkeit und sein erfolgreiches Engagement.


EHVD - Friedrich Richler Friedrich Richler, langjähriger Geschäftsführer des EHVD


Auch der Revisor Dr. Textor wollte sein Amtszeit nicht verlängern und so wurde Ralf Rose von der ARGE Berlin-Brandenburgischer Eigenheimer und Siedler einstimmig zum Nachfolger bestimmt.

 

Neuwahl des Präsidiums

Bei den anstehenden Neuwahlen wurde Präsident Heinrich Rösl vom Ei­gen­hei­mer­ver­band Bayern e.V. einstimmig im Amt bestätigt. Zu Vi­ze­prä­si­den­ten wurde mit großer Mehrheit Frank Behrend von der Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Eigenheimer und Siedler wiedergewählt. Des Weiteren wurde als Nachfolger für den nicht mehr zur Wahl stehenden Klaus Otto (Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg) Rechtsanwalt Ralf Bernd Herden vom Landesverband für Gartenfreunde Baden-Württem­berg) erstmalig gewählt. Das Präsidium zeigte sich sehr erfreut ob der Wieder- bzw. Neuwahl und Präsident Rösl wünschte allen Gewählten gutes Gelingen für die neue Amtszeit.


EHVD - Vorstand Von links nach rechts: Frank Behrend, Heinrich Rösl, Beatrice Wächter, Ralf Bernd Herden